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Psychosen wurden früher als schwere psychische Störung den Neurosen gegenübergestellt. Der Neurosebegriff wurde zugunsten einer differenzierten Aufteilung in verschiedene Erkrankungen weitgehend verlassen. Psychosen, als nicht eigenständige Erkrankungen, sondern als Symptomkomplex finden sich bei einer Vielzahl an internistischen, neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen.
Neben Psychosen im Rahmen der Schizophrenie oder bei affektiven Störungen, wie bei schweren Depressionen oder Bipolare Störungen (manisch-depressive Erkrankung), ist eine Vielzahl an so genannten Organischen Psychosen bekannt. Also Psychosen welche im Rahmen schwerer körperlicher Erkrankungen auftreten.
Erste Anzeichen einer bevorstehenden Psychose sind oft innere Unruhe, Angst und Schlafstörungen. Damit einhergehend erscheint die Umwelt häufig unvertraut und unwirklich (Derealisation).
Betroffene haben auch das Gefühl „neben sich zu stehen“ oder erleben die eigenen Gefühle als fremd (Depersonalisation). In der Psychose selbst wird die Umwelt zunehmend als beängstigend und bedrohlich erlebt und der Betroffene denkt darüber nach was oder wer dafür verantwortlich ist (Kausalitätsbedürfnis). Da die Fähigkeit, eigene Überlegungen kritisch zu hinterfragen (Reflexionsfähigkeit) verloren geht, werden rasch Verantwortliche für die (Lebens)bedrohliche Situation gefunden. Die Überzeugung wächst, dass andere Menschen, oft auch nahe Angehörige oder Nachbarn für das erlebte Leid nicht nur verantwortlich sind sondern Mittel und Wege gefunden haben dem Betroffenen dieses Leid zuzufügen.
Die Symptome einer Psychose sind individuell sehr unterschiedlich sodass hier nur ein kleiner Ausschnitt angeführt werden kann.
Bei psychischen Erkrankungen wie der Schizophrenie geht man davon aus, dass erst das Zusammenspiel verschiedener Faktoren (biologische und psychosoziale) zum Ausbruch der Erkrankung führt. Grundlage schizophrener Erkrankungen ist aber, nach heutigem Wissensstand, die (genetisch bedingte) Veränderung bestimmter Hirnregionen sowie die unzureichende oder übermäßige Ausschüttung bestimmter Botenstoffe (Neurotransmitter).
Abhängig vom Schweregrad können eine Vielzahl an Erkrankungen zu vorübergehenden Psychosen führen.
Bestimmte Medikamente in der Behandlung schwerer internistischer oder neurologischer Erkrankungen können zu Psychosen führen. Diese werden als „delirante Syndrome“ bezeichnet welche besonders häufig bei demenzkranken Menschen zu beobachten sind.
In erster Linie sind hier chronische Erkrankungen des Gehirns wie Demenzen, Morbus Parkinson oder auch Hirntumore zu nennen.
In der Behandlung von Psychosen kommen abhängig von Ursache und Schweregrad der Erkrankung unterschiedliche Therapiestrategien zum Einsatz.
Bei Psychosen im Rahmen psychischer Erkrankungen steht die Aufklärung und Beratung am Beginn. Gemeinsam mit dem Patienten sind mögliche Therapieansätze zu besprechen und dem Erkrankungsverlauf regelmäßig anzupassen. Neben psychotherapeutischen Interventionen können antipsychotisch wirksame Psychopharmaka zu einer Linderung der Beschwerden führen.
Bei der Wahl einer geeigneten Therapie haben Bedenken und Vorerfahrungen des Patienten Priorität. In der ärztlichen Beratung spielen wissenschaftliche Erkenntnisse wie auch ein hohes Maß an Erfahrung eine entscheidende Rolle.
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